Wunstorfer Musikschulorchester fährt auf Probenfahrt nach Thüringen
Auch in diesem Jahr ist das Wunstorfer Musikschulorchester (WMO) auf seine alljährliche Probenfahrt gefahren. 56 junge Musikerinnen und Musiker verbrachten eine Woche ihrer Sommerferien im Schloss Windischleuba nahe der thüringischen Stadt Altenburg. Neben intensiven Orchesterproben standen dabei auch gemeinsames Chorsingen, Kammermusik und Kreativworkshops auf dem Programm. Das Oberthema in diesem Jahr lautete „Impressionismus“ – passend zu der Konzertreise nach Frankreich, die das Orchester im Herbst plant.
Wie immer hatten die jungen Musikerinnen und Musiker eine Menge Ideen und kreative Energie mit nach Windischleuba gebracht. Nach den sechs Orchesterproben, die täglich anstanden, trafen die Jugendlichen sich daher immer noch in sogenannten freiwilligen musischen Angeboten (FMAs), um ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Im Laufe der Woche entstanden so unter anderem ein aus zahlreichen Bildern zusammengesetztes Gemälde des Schlosses Windischleuba, ein Film zum berühmten Stück „Clair de Lune“ von Claude Debussy sowie mehrere eigene Kompositionen im impressionistischen Stil. Die Ergebnisse der FMAs sollen Anfang Oktober auch in Wunstorfs französischer Partnerstadt Flers präsentiert werden, die das Orchester nach 2019 nun schon zum zweiten Mal besucht.
Die Sommerfreizeiten in Windischleuba bedeuten für viele Orchestermitglieder aber weit mehr als reine Proben- und Workshoparbeit. Unter den Jugendlichen herrscht ein besonderes Gemeinschaftsgefühl, was sich auch darin zeigt, dass viele ältere Mitglieder das WMO als Jugendleiter oder Dozenten weiter unterstützen, obwohl sie bereits mitten im Studium oder einer Ausbildung stecken.
Für alle Mitglieder, die nicht mehr regelmäßig zu den Probenfahrten kommen können, hatte sich das Orchester in diesem Jahr etwas ganz Besonderes ausgedacht: Für den letzten Abend der Probenwoche plante das WMO ein großes Fest im Innenhof des Schlosses, zu dem auch alle Ehemaligen eingeladen waren. Mehr als 30 frühere Mitglieder reisten tatsächlich nach Thüringen, um ihr altes Orchester noch einmal wiederzusehen und sich bei der Dirigentin Elisabet Heineken zu bedanken, die das Orchester nun schon seit über 20 Jahren leitet. Zwei ehemalige Mitspielerinnen hatten sogar ihre Babys mit zum Fest gebracht. Nach einem bunten Bühnenprogramm, das aktuelle und ehemalige Mitglieder gemeinsam gestalteten, fand die Orchesterfahrt so bei Lagerfeuer, Stockbrot und einer ausgedehnten Runde „Werwolf“ ihren Abschluss.
Die Ergebnisse der Probenwoche präsentiert das WMO am Sonntag, den 17. September, um 16 Uhr bei seinem alljährlichen Sommerkonzert, das erstmals seit 2019 wieder im Wunstorfer Stadttheater stattfinden kann.
Auch hier widmet sich das Orchester mit „Clair de Lune“ und „Gymnopédie“ von Claude Debussy dem Thema Impressionismus. Seine gewohnte Bandbreite möchte sich das WMO aber dennoch nicht nehmen lassen. So stehen auch die Londoner Sinfonie Nr. 104 von Joseph Haydn und das jazzige Medley „A Salut to the Big Apple“ von Calvin Custer auf dem Programm. Ein besonderes Highlight stellt das Stück „Meeresstille“ von Felix Mendelssohn Bartholdy dar, das von der erst 21-jährigen Dirigentin Susanna Dinkelacker geleitet wird, die selbst schon seit ihrem elften Lebensjahr im WMO spielt. Der Eintritt zum Konzert ist frei, um Spenden für das Orchester wird gebeten.
Autorin: Ida Hueske