Ein unvergesslicher Konzertausflug am 15.01.2020
Wie die meisten Mitglieder des Wunstorfer Musikschulorchesters hatte ich eine Schulbefreiung für die 6. Stunde bekommen und konnte rechtzeitig in den großen Bus, der an der Musikschule bereitstand, einsteigen.
Die Busfahrt verlief wie im Fluge. Wir hatten uns seit der Frankreich-Fahrt im Herbst zum Teil nicht mehr gesehen und es gab daher viel zu erzählen.
Vor dem Konzert durften wir auf Einladung der Elbphilharmonie eine Führung machen. Sie hat mir sehr gut gefallen. Unser Guide Herr Hansen hat uns viele interessante Sachen erklärt, wir haben Details über das Haus erfahren, die ein normaler Konzertbesucher nie mitbekommt: Backstage Bereiche, Technik, architektonische Besonderheiten sowie die Probleme in der schwierigen Bauphase. Wir wissen jetzt, dass der Bau 10 Jahre gedauert und 866 Millionen Euro gekostet hat. Das ist so viel Geld, das kann ich mir gar nicht vorstellen!
Besonders interessiert hat mich, dass der große Saal über große Federn mit dem Rest des Konzerthauses verbunden ist. Dadurch entsteht ein besonderer Schallschutz, durch den man keinen Verkehrs- und Schiffslärm im Konzert hört. Im ganzen Haus roch es -fand ich- sehr angenehm, das Holz, aus dem der Boden besteht, wird einmal die Woche komplett eingeseift. Wir fanden das aber schon etwas dekadent.
Innerhalb der Elbphilharmonie können sich Mitarbeiter und Künstler nur mit elektronischen Karten bewegen, die die Türen zu den erlaubten Bereichen öffnen.
Uns hat es auch sehr beindruckt wie begeistert Herr Hansen von „seinem“ Haus gesprochen hat, man hat richtig gemerkt wie stolz er auf die „Elphi“ ist.
Nach einer Pause im Foyer begann das Konzert: wir hatten Plätze ganz oben in der 15 und 16 Etage. Die Akustik ist einfach fantastisch. Man konnte alles perfekt hören und sehen und der große Saal sieht von Innen auch echt cool aus.
Auf dem Programm standen die „Symphonie Classique op. 25 von S. Prokofjew, das Klavierkonzert a-moll von Robert Schumann und Mendelssohns „Italienische Sinfonie“. Das Orchester (Eroica Orchester Berlin) bestand aus ganz jungen Musikern und ungewöhnlich war, dass sie im Stehen gespielt haben. Es wurde technisch super und sehr engagiert musiziert, es war richtig spannend! Und natürlich der Solist: Aurel Dawidiuk war bei diesem Konzert der Solopianist und ich kenne ihn durch das WMO. Er war einfach voll dabei und hat alle Zuhörer durch seine Musik verzaubert. Ich finde, er hat ein unglaubliches Talent und hoffe, dass er einmal ein sehr erfolgreicher und in aller Welt bekannter Pianist und Dirigent wird. Wir (das WMO) sind hauptsächlich wegen Aurel zum Konzert gegangen, wir kennen ihn ja, aber mir haben auch die anderen Musiker gut gefallen.
Mich hat das ganze Konzert wirklich begeistert und ich fand, alle Musiker und vor allem Aurel haben das sehr, sehr gut gemacht. Ich war auch schon mal in einem anderen Konzerthaus, aber die Elbphilharmonie ist wirklich etwas ganz Besonderes, finde ich.
Auf der Rückfahrt ist Aurel mit uns im Bus mitgefahren und wir haben ihn natürlich richtig ausgefragt, wie er alles erlebt hat, und so auch erfahren wie viele Stunden er pro Tag dafür geübt hat. Das schaffen wir nicht mal in einem Monat! Viele waren aber auch einfach schon echt müde und sind eingeschlafen. Wir haben ihm alle noch gesagt, wie schön er gespielt hat.
Der nächste Schulvormittag war schon etwas hart, aber das war es hundertmal wert!
Vielen Dank liebe Musikschule Wunstorf für diesen tollen Ausflug!!!
Alexandra Lausecker, 13 Jahre, Geigerin im WMO